Mittwoch, 26. Mai 2021

Wen wundert‘s? (AfD in Sachsen)

Mich!


(Wichtig für den nachfolgenden Text: Es gibt einen Unterschied zwischen Linken und Linken. Erklärung am Ende.)

Die AfD könnte derzeit stärkste Kraft im nächsten Sächsischen Landtag werden. Euch wundert das? Mich auch. Aber auch nicht so richtig. Eine Analyse.
(Update) - Das ist ein Artikel der sich gegen diese AfD richtet. Solltest Du ein Anhänger dieser blau/braunen Sippe sein, dann geh da hin wo die Sonne nicht scheint. Für AfDler gibt es hier nichts zu lesen.
Alles klar so weit? Dann weiter im Text. ;o)

Beginnen wir mit den „Westimporten“, die sich auf den Sesseln der Legislativen, Judikativen und Exekutiven Macht breit machen durften. Durch die Bank weg alles gestandene Leute, mit einer einschlägig rechten Einstellung. Rechte Einstellung deswegen, da im Westen alles, was nur den Anschein von „linker Gesinnung“ hatte, nicht nur verpönt war, sondern regelrecht verboten wurde. (Stichwort: Berufsverbote, die nur Linke betraf)

Die CDU gewann im übrigen die Wahl 1990 im Osten deswegen so deutlich, weil sie mit Nazis einen gemeinsamen Pakt geschlossen hat! Etwas, das im Westen bis heute sehr gern verdrängt wird! Man nannte es „Allianz für Deutschland!“
Aber hee, nur die Linken müssen sich distanzieren von ihrer Historie!

Zupass kam diesen sogenannten Juristen nun die Grundeinstellung der Menschen im Osten, die am Anfang jedwede sozialistisch/kommunistisch geprägte Ideologie, zusätzlich geschürt durch die Wendewirren 1989/90, von vornherein ablehnten. „Nie wieder“ hieß es damals.

Dieses „nie wieder“ bedeutete aber auch, Verlust von Arbeitsplätzen, gesellschaftlichem Ansehen usw. In vielen Fällen sogar der Verlust des eigenen Hauses - ohne Entschädigung! In einer Gesellschaft, die damals durch gesellschaftlichen Zusammenhalt geprägt war, war solcher Verlust, auch wenn es „nur“ den Nachbarn traf, ebenso ein persönlicher Verlust. Die Sozialisation in der DDR war nun mal eine komplett andere. Wer das nicht begreift, der sollte künftig seine journalistische Schreibarbeit einstellen und etwas lernen gehen!

Die Westimporte hatten ein leichtes Spiel! Schon von der Ausbildung her waren sie systematisch auf dem rechten Auge blind. Wen wundert es? Das Kapitel Nazizeit fand doch im Westen ebenso wenig statt wie im Osten! Eigentlich schlimmer noch, Nazigrößen mit Einfluss wurden doch in die höchsten Stellen der westlichen Machtapparate gebracht. Bis hin zur CIA! Der gesamte Machtapparat wurde systematisch mit rechten Gedanken infiziert! Und solchen Leuten, sowie deren geistigen Abkömmlingen, haben Kohl und Co. den Weg in den Osten geebnet!

Alles Einzelfälle!

Genau! Jeder Fall, der einen rechten Hintergrund besaß, wurde als Einzelfall behandelt. Bis heute im übrigen! Denn sogar ein Seehofer findet keinen strukturellen rechten Hintergrund bei der Polizei, es sind alles nur Einzelfälle! Auch ein Kurt Biedenkopf sieht da immer nur Einzelfälle! Bis heute!

Da die Strafverfolgungsbehörden, Polizei, Landeschef, Inlandsgeheimdienste usw. alle von Westimporten gestellt wurden, hat man die rechte Ideologie regelrecht dahin exportiert! Die Strukturen sind doch bis heute in den Gerichten zu spüren! Rechte lässt man laufen, Linke werden gestoppt. Zudem hatte man leichtes Spiel, denn viel wichtiger als „Nazis stoppen“ ist und war „ich brauche keine Belehrungen!“. Etwas, das die Masse der Betroffenen in den Jahren der Wende viel zu oft heimgesucht hat. Belehrungen! Werdet Ihr gern belehrt? Und genau hier setzt dann das „Gefühlschaos“ ein. Mit rationalem Denken hat das, was da in Sachsen passiert, schon lange nichts mehr zu tun. Die Leute da denken, wie im Westen, zuerst einmal an sich selbst. Persönlicher Wohlstand und Freiheit stehen im Westen an erster Stelle. Im Osten soll das anders sein? Brandanschläge gab es eben nicht nur in Rostock, die gab es ebenso in Solingen. Auch, wenn mancher Wessi Solingen gern im Osten ansiedeln würde. Denn das „strukturelle“ Problem, welches hier dann plötzlich doch erkannt wird, gilt ja nur im Osten. Das im Westen sind dann wiederum alles nur „Einzelfälle“! Ihr merkt es auch? Da alles „Einzelfälle“ sind, bleiben es auch nur Einzelfälle. Ein Einzelfall ist nämlich nicht so schlimm. Und so können ein Höcke und Co. in der AfD tun und lassen was sie wollen. Da alles nur Einzelfälle sind, kann die gesamte Partei ja gar nicht so schlimm sein!

E.I.N.Z.E.L.F.Ä.L.L.E!!!

Ich kann es gar nicht oft genug betonen! Wer von Einzelfällen spricht, verharmlost ein Problem. Viel zu oft ein systemisches Problem, weil man viel lieber nicht genau hinsehen möchte. Wir haben 2021 und immer noch haben wir EINZELFÄLLE! Hübsch, nicht wahr?

Opfermythen

Das Schöne an der Sache, die AfD kann sich in einem riesigen Teich als Opfer suhlen. Ein Phänomen, welches diese sogenannte „progressive Linke“ perfektioniert hat. Den Opfermythos! Denn, jeder der von Rechten angegriffen, belästigt wird, braucht sofortige Solidarität. Wer das nicht versteht, bzw. nicht mitmacht, ist der Gegenseite zuzuordnen. Also sozusagen ein Rechter. Diese linke binäre Logik führt am Ende dazu, dass eine AfD das System 1 zu 1 kopieren konnte. Denn sie ist ja nun das Opfer, welches keinen Saal findet, um sich zu treffen, deren Parteitagslisten mit all den Namen, Mailadressen und Telefonnummern veröffentlicht wurden, welche systematisch an den Pranger gestellt werden. Ja, sogar diese sogenannten „Weihnachtsdemos“, welche die Rechten gern genutzt haben, um vor Wohnungen der Linken zu demonstrieren, haben diese linken Gruppen übernommen. Die AfD ist jetzt das Opfer. Und Opfer gehören geschützt. So weit es ist inzwischen nämlich gekommen, da alles andere ja allenfalls nur Einzelfälle waren. Und wo wir gerade dabei sind: Diese Einzelfälle gibt es ja auch in der SPD, bei den Grünen, in der CDU und ja sogar bei der FDP. In jeder Partei sitzt eine Art Höcke, der mehr oder weniger Dinge tun kann.

Was also ist anders?

Genau genommen? Nichts!

Die Gängelei hört nicht auf. Einstmals linke Projekte wurden systematisch zerstört. Besser noch, sie wurden auf dem Präsentierteller den rechten Strukturen zum Fraß vorgeworfen. Diese hirnlose Linke hat es tatsächlich geschafft, die Ostermärsche und deren Symbolik (Friedenstaube) als rechtes Gedankengut zu klassifizieren! (Daten-)Kraken zeigen, als Symbol auf den Demos gegen die Massenüberwachung, ist automatisch antisemitisch. Menschen, die sich gegen Einwanderung auflehnten, was nur das Fass zum Überlaufen brachte, sind plötzlich rechts! Dabei wurde das Fass nur gefüllt mit den absurden Einschränkungen und Lügen, die das System mit sich brachte. „Blühende Landschaften!“, sage ich nur und das Versprechen, alles würde nun besser. Dass die Lebensleistung eines „Ossis“ immer noch nichts wert ist, das spüre ich immer noch viel zu deutlich. Ich lebe seit nunmehr 25 Jahren zwangsweise im Westen. Oder das Beste, die Feier der verwirrten Linken, Bomben auf Dresden zu werfen. Montagsdemos, eine riesige Symbolik aus der Wendezeit, hat die verwirrte Linke mal eben als rechts eingeordnet, weil sie zu faul waren, mit Argumenten zu hantieren. Noch Fragen?


Es sind in den vergangenen Jahren systematische Fehler gemacht worden. Die Justiz ist auf dem rechten Auge blind. Das gilt für viele Parteien aus dem konservativen Spektrum. Eine FDP und CDU macht einen AfDler zum Ministerpräsidenten. (Sorry, hier ist mir leider ein Fehler unterlaufen) Ein FDPler wird mit Hilfe der AfD und der CDU zum Ministerpräsidenten gewählt. Gewählt ist gewählt, lautet es eigentlich. Ahh, es wurde falsch gewählt. Na, das hätte man doch gleich sagen können.

So lange eine Demokratie solche Ausreißer mit sich bringt, Anträge, obwohl sinnvoll, abgelehnt werden, weil sie „von der falschen Seite gestellt werden“, so lange ist das meiner Meinung nach keine Demokratie. Und das sehen die meisten aus dem Osten vermutlich ähnlich.

Nicht missverstehen bitte! Einen AfDler als Ministerpräsidenten halte ich für gefährlich!


Diese AfD haben die Parteien, das gesamte System aus Behörden und Strukturen zu verantworten. Diese AfD haben Legislative, Judikative und Exekutive zu verantworten. Bis hin zur extremistischen Linken, die alles und jeden als rechts bezeichnen, der nicht zu 100% ihrer Meinung ist. Diese AfD wurde systematisch gefördert. Nicht zuletzt von der sogenannten 4. Macht im Land, der Presse!

Bestes Beispiel, Landtag NRW. Man wollte keine neue und zudem unbekannte Kraft in dem System „Demokratie“, die AfD ist denen lieber. Damit versteht man umzugehen, weil das kennt man. Das Unbekannte ist den Parteien ein Graus, aus bekannten Gründen, man müsste sich ja verändern.

Es gibt so viel mehr, welches im Osten bis heute zu absolutem Unverständnis führt. Die im Westen favorisierten „juristischen Schachzüge“, an denen sich die „Wessis“ ja nach wie vor ergötzen, ist nichts weiter als eine erlernte Lebenslüge ohne jeden Wert. Den Leuten im Osten ist das egal. Handfesten Aussagen sollten handfeste Taten folgen. Entscheidungen in Gutsherrenart, wie zum Beispiel die versagte Wahl für alle Bundesbürger über eine neue Verfassung, sind im Osten wesentlich tiefer hängen geblieben als im Westen. Die Lebenslüge lässt grüßen! Im Westen ist man es scheinbar gewohnt, offen alle paar Jahre erneut belogen zu werden. In diesem Jahr findet ja erneut eine Lügenparty statt. Man nennt sie nur anders, es heißt „Bundestagswahl“. Der Westen lässt sich eben gern einlullen, im Osten werden Fakten gemacht. Und da es alles nur Einzelfälle sind, kann es ja gar nicht so schlimm sein, wenn eine AfD stärkste Kraft wird, oder? Ich meine, Spendenskandale in der CDU werden ausgesessen. Korruption in CDU/CSU werden per Selbst-Akklamation beendet. Überwachung findet nicht statt und sowieso sind nur die Linken die Feinde der Demokratie! Klar, sie würden diesen Selbstbedienungsladen ja gern beenden.

Begriffserklärung zum Unterschied "Linke"
Selbsternannte Linke, welche sich oft als progressiv bezeichnen, aber nicht ohne Gewalt auskommen (wollen) Linke, die das Recht auf Leben und Freiheit zu schätzen wissen, welches ein Kapitalismus niemals erzeugen kann

Dienstag, 16. Februar 2021

Bedingungsloses Grundeinkommen?

Ein Text für all jene, die ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) "durchrechnen" wollen


Du begehst einen großen Fehler, so wie alle, die ein BGE „durchrechnen“ wollen. Es lässt sich nicht „durchrechnen“, schon gar nicht vorhersagen. Du machst nämlich den gleichen Fehler wie all jene, die mit Hilfe von „PISA“ die Leistungsfähigkeit von Schülern statistisch nachweisen und vergleichen wollen. Das geht schlicht nicht, auch wenn man uns das immer wieder weiß machen möchte.

Die Begründung ist recht einfach: Es ist diese Individualität, die einen Vergleich nicht zulässt. Der/Die eine lernt Dinge früher, andere später. Man kann höchstens Annahmen machen, dass Dinge so seien wie sie sich momentan darstellen. Es ist aber immer nur eine Momentaufnahme, niemals etwas, welches eine Realität darstellt.

Das Problem ist nämlich nicht die Finanzierung, das Problem ist schlicht und einfach: Keiner kann sagen was Menschen mit der neu gewonnenen Freiheit anfangen würden? (Im übrigen würde ich hier das erste mal, einzig und allein mal den „Freiheitsbegriff“ nutzen, der andernorts immer wieder missbräuchlich verwendet wird)

Es braucht nämlich _NEUE_ Begriffe und Definitionen in der Wirtschaft, die in irgend einer Weise, um wirklich Zukunftsfähig zu werden, dargestellt werden müssen. So in etwa wäre die „Ware“: „Freiheit sich so zu entwickeln wie man das möchte“, mal eine neue und zu definierende Größenordnung. Keiner fragt nämlich danach, wie sehr sich die Leistungsfähigkeit jedes einzelnen verändern würde, wenn man nicht unter unkontrollierbaren Bedingungen leben/arbeiten müsste. Unkontrollierbar bedeutet hier insbesondere, dass Arbeitnehmer ihre eigene Situation am Arbeitsplatz nämlich nicht selbst steuern/regeln können (Stichwort Gewerkschaften), auch wenn das so immer wieder kolportiert wird. Es stimmt nämlich nicht.

Auch wäre eine Neuordnung des Begriffs „Lohn“ mal eine Idee. Was ist denn „der Lohn“? Schlicht und einfach eine Art „Schmerzensgeld“ für die geleistete Arbeit. Das Schmerzensgeld kann niedriger sein, so die Arbeit einen Sinn ergibt. Das Schmerzensgeld muss höher sein, wenn verlangt wird den Kopf nicht benutzen zu dürfen, um stupide Arbeiten zu erledigen. Auch braucht es keine bzw. kaum noch Leute, die in Abwässergräben schuften müssten oder bei der Müllabfuhr. Das können in den meisten Fällen autonome Geräte erledigen. Den Dachdecker hingegen wird es noch lange Zeit brauchen. Zahlt denen ein vernünftiges Schmerzensgeld und schon dürfte der Überschuss an Bewerbern signifikant werden.

Ein weiteres „Problem“ ist das seit vielen Jahren genutzte Framing, welches viel zu gern dann angewendet wird, um Betrug zu legitimieren. So lange nämlich von Steuervermeidung statt von Steuerbetrug gesprochen wird, wird sich nämlich nichts verändern.

Der„Rechnung“ fehlt noch folgendes


Wirtschaft als auch Politik wollen doch allen erklären, wie sinnvoll es doch sei, seine Rente mit Aktien aufzubessern. Geld aus dem Nichts erschaffen, sozusagen. Ein Spiel dass genauso wenig „berechenbar“ ist, wie man ja nun hinlänglich erkannt haben sollte. (bis auf die wenigen Hinterwäldler die nichts dazu lernen wollen, um an Börsen und Banken weiterhin Geld verzocken zu können) Wo ist denn hier diese von den BGE Skeptikern immer geforderte „Berechenbarkeit“? Gibt es diese überhaupt, wenn ich mit meiner Rente am Aktienmarkt zocken soll? Was mir ja immer und immer wieder empfohlen wird (Riestern). Denn nichts anderes sind ja die „Anlagen“ der eigenen Rente. Es ist ein staatlich protegiertes Gewinnspiel, welches nur einer kleinen Pseudoelite einen Gewinn erbringt. Einen Wirtschaftlichen Nutzen erzielt man dadurch nicht. Denn am Ende gibt es ja wieder „Steuersparmodelle“, welches für diese Dauerbetrüger als Erklärung am Ende herhalten muss, um keine oder nur wenige Steuern zahlen zu müssen.

Ein BGE allein wird keines unserer Probleme lösen. Hierzu ist die Masse der Gesellschaft schlicht nicht bereit, da sie den wahren Sinn, der dahinter steckt, nicht begreifen kann. Dazu braucht es nämlich auch Menschen, die dieses BGE mit Leben erfüllen wollen. Nur leider reicht die bisherige Bildung dazu nicht aus. Denn es braucht keine Bildung im herkömmlichen Sinne, es braucht eine neue Art von Sozialkompetenz, welche sich durch alle derzeitigen Schichten der Gesellschaft ziehen muss. So lange „Geiz ist Geil“ einer der Motoren ist, der diese Gesellschaft antreibt, so lange wird sich nichts verändern. Deswegen braucht es neue Formen von Wirtschaftspolitik, die sich am Ende nicht mehr in Statistischen Auswertungen weniger Tage messen lassen sondern in Generationen. Veränderungen innerhalb einer Gesellschaft, die am Ende in einer Akzeptanz enden, dauern leider so lange, denn Menschen sind nun mal keine Roboter.